Schwachstellen bei Brother‑MFPs: Security-Risiko im Netzwerk erkennen

🚨 Hintergrund und Umfang der Sicherheitslücke

Cybersicherheits-Forscher von Rapid7 haben im Juni 2025 acht teils schwerwiegende Sicherheitslücken in Multifunktionsgeräten (MFP) entdeckt – betroffen sind insbesondere Modelle von Brother. Insgesamt umfasst die Liste 689 Geräte von Brother sowie weitere Modelle von Fujifilm, Ricoh, Toshiba und Konica Minolta. Die kritischste Schwachstelle trägt den Code CVE‑2024‑51978 und ist mit einem CVSS‑Score von 9,8 als „kritisch“ eingestuft.

💡 Technischer Ablauf: So entstehen Sicherheitsrisiken

  • Durch Kenntnis der Seriennummer kann das voreingestellte Administrator‑Passwort errechnet werden.
  • Angreifer mit Netzwerkzugang können dadurch Administrator‑Rechte erlangen und vertrauliche Dokumente auslesen, HTTP‑Requests ausführen, neue TCP‑Verbindungen öffnen und Backup‑ oder WLAN‑Passwörter einsehen.
  • Sieben der acht Schwachstellen lassen sich per Firmware‑Update schließen – CVE‑2024‑51978 jedoch nicht. Eine vollständige Behebung erfordert zukünftig geänderte Hardware.

🛠️ Handlungsempfehlungen für IT-Abteilungen

  1. Standard‑Passwort ändern
    Bereits das Ändern des voreingestellten Admin-Kennworts minimiert das Risiko erheblich.
  2. Firmware‑Updates einspielen
    Brother bietet aktualisierte Firmware-Versionen an, welche sieben der acht Lücken schließen.
  3. Netzwerksegmentierung prüfen
    Multifunktionsgeräte sollten nicht ungeschützt im Unternehmensnetzwerk betrieben werden. Es wird empfohlen, Zugriffe auf begrenzte Subnetze mit strenger Firewall‑Regelung zu beschränken.
  4. Langfristige Hardware‑Strategie entwickeln
    Da eine vollständige Behebung der schwersten Lücke nicht möglich ist, empfiehlt sich ein mittelfristiger Austausch der betroffenen Geräte.

📌 Bedeutung für kleine und mittlere Unternehmen

  • Multifunktionsgeräte sind häufig unterschätzte, jedoch entscheidende Sicherheitsfaktoren.
  • Werden Druckgeräte mit Standardpasswort oder ohne Updates betrieben, öffnet dies potenziellen Angreifern Tür und Tor.
  • Bei kombinierten Angriffen können vernetzte Drucker sogar als Einstiegspunkt ins Firmennetz dienen.

✅ Empfehlung in der IT‑Praxis

  • Standardpasswort unmittelbar nach dem Aufstellen ändern.
  • Regelmäßige Überprüfung auf verfügbare Firmware‑Updates durchführen.
  • Multifunktionsgeräte unabhängig von sensiblen Bereichen in getrennten, abgesicherten Netzwerken betreiben.
  • Langfristig Austauschpläne für ältere Brother‑Geräte mit bekannter Schwachstelle einplanen.

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